Badezimmer - Bedarfsgerechte Lösungen für Senioren
Mehr Sicherheit und Komfort für ältere Menschen im Bad
Was in jungen Jahren oft noch auf die leichte Schulter genommen wird, hat im
hohen Alter meist tragische Folgen: Glatte Fliesen, seifige Wannen und
rutschige Böden bringen so manchen zu Fall - und führen leider nicht immer nur
zu blauen Flecken. Laut Unfallstatistik des Instituts "Sicher Leben" starben
2003 in Österreich insgesamt 903 Menschen ab 60 Jahren an den Folgen eines
Sturzes - der damit Unfalltodesursache Nummer eins bei Senioren ist (62
Prozent)!
Gefahrenquelle Badezimmer
In der eigenen Wohnung sind
die häuslichen Nassräume eine der Hauptgefahrenquellen für ältere Menschen, weiß
Dr. Rupert Kisser, Leiter des Instituts "Sicher Leben": "Jedes zweite der
insgesamt 16.300 Unfallopfer in Badezimmern war im Jahr 2003 älter als 60 Jahre.
Das bedeutet: Jeden Tag verletzten sich 21 Senioren allein im Bad so schwer,
dass sie im Spital behandelt werden mussten!" Nicht nur lose Wannenvorleger und
nasse Fliesen sind die Unfallverursacher, auch das feucht-warme Klima im
Badezimmer und die daraus resultierenden Kreislaufprobleme tragen ihren Teil zu
den Stürzen bei. Viele von ihnen enden tragisch: 37 Prozent der Senioren
erleiden eine Fraktur - darunter auch der gefürchtete und oft zum Tode führende
Oberschenkelhalsbruch -, weitere 26 Prozent Prellungen, vor allem von Rippen,
Schädel oder Schulter.
Tipps für barrierefreie
Bad-Lösungen
"Allein das Ein- und Aussteigen aus der Badewanne ist
täglich für viele ältere Menschen ein wahrer Drahtseilakt. Dabei ist ein
gefahrloses Bade- und Duschvergnügen in greifbarer Nähe: Im Idealfall wird nach
Kriterien der barrierefreien Ausstattung umgebaut. In jedem bestehenden
Badezimmer können aber ohne großen Aufwand einige wirksame Sicherheitsmaßnahmen
zu bezahlbaren Preisen nachgerüstet werden - oft im wahrsten Sinne des Wortes
eine Investition fürs Leben!", empfiehlt Kisser. Um eine selbstständige
Körperpflege und damit ein Gefühl der Unabhängigkeit und Sicherheit bis ins hohe
Alter zu gewährleisten, sind einige Punkte zu
berücksichtigen:
Umbau:
- Sorgfältig beraten lassen. Leider wissen nicht alle Installateure Bescheid, was Senioren brauchen.
- Duschen sind gegenüber Badewannen zu bevorzugen, da sie (nahezu) schwellenlos eingebaut werden können. Unbedingt auf ausreichende Größe und einen bequemen Einstieg bestehen.
- Rutschfeste Duschtassen und Bodenfliesen wählen. Kleine Fliesen sind meist besser als größere.
- Badzimmer- und WC-Türen müssen nach außen aufgehen und im Notfall von einem Helfer geöffnet werden können.
- Bei starker Gehbehinderung: Waschtisch mit flacher und unterfahrbarer Form wählen, damit auch Gehhilfen oder Rollstühle Platz finden und der Waschtisch im Sitzen genutzt werden kann.
Ausstattung:
- Stabile und ausreichend große Haltegriffe überall, wo man sie braucht, insbesondere bei Badewanne, Dusche, evtl. auch bei Toilette und Waschbecken.
- Gummimatten-Einlage mit Saugnäpfen in Dusche und Badewanne verwenden.
- In der Dusche ausklappbare Sitzgelegenheit mit Rückenlehne anbringen.
- Rutschfeste Badezimmerteppiche, ohne Falten!
- Erhöhung des Toilettensitzes auf eine seniorengerechte Sitzhöhe von 48 cm.
Weitere
Informationen erhalten Interessenten auch auf der "Wien Herbst Senioren Messe", die
vom 18.-21. November 2004 im Messezentrum Wien stattfindet. Der Stand von "Sicher
Leben" befindet sich in Halle A, Standnummer 861.
Quelle: Institut "Sicher Leben"