Zweitwohnsitz : Geben Sie Einbrechern keine Chance
Wo nicht gewohnt wird, wird oft gestohlen
Viele Wiener zieht es an den Wochenenden und in den Ferien aus dem Rummel der
Großstadt hinaus aufs Land. Bevor man sich im Garten des schmucken
Zweitwohnsitzes die Sonne auf den Bauch scheinen lassen kann, gibt es für so
manchen aber eine böse Überraschung. "Wenn das Feriendomizil sehr einladend
aussieht, prüfen Einbrecher gerne mal nach, ob es da nicht etwas zu holen gibt",
warnt DI Bernhard Noll, Leiter des Instituts für Technische Sicherheit (ITS).
2004 wurden in ganz Österreich 2.815 Einbruchdiebstähle in nicht ständig
benutzte Wohnobjekte gemeldet, um 8,4 Prozent weniger als 2003.
In Niederösterreich - dem klassischen Zweitwohnsitz-Gebiet der Wiener - wurden entgegen dem Trend 785 und damit um 21,7 Prozent mehr Einbrüche
als im Jahr zuvor verzeichnet. "Gleichzeitig ist die Aufklärungsrate seit 2002 aber stetig gesunken", weiß
Noll. "In Niederösterreich lag sie im Jahr 2002 noch bei 26,3 Prozent, 2004
konnten nur mehr elf Prozent der bekannt gewordenen Fälle aufgeklärt werden. Im
österreichweiten Schnitt waren es immerhin 15,5 Prozent."
Dieben nicht
die Räuberleiter machen!
Gartenmöbel, Mülltonnen, vielleicht sogar eine
Leiter: Das alles sind willkommene Aufstiegshilfen für Einbrecher. Deshalb
sollten solche potenziellen Hilfsmittel immer sorgfältig weggesperrt werden.
Egal, ob man nur kurz einkaufen geht, am nächsten Wochenende wieder kommt oder
den Zweitwohnsitz einwintert: Alle Türen und Fenster sollten stets sorgfältig
versperrt werden. Der Gartenzwerg sollte aber nicht der Hüter der Hausschlüssel
sein, genau so wenig wie Türvorleger oder Blumentopf - da schauen Diebe sofort
nach! Ein Zweitwohnsitz ist auch kein geeigneter Aufbewahrungsplatz für
Wertsachen. Egal ob in der Stadtwohnung oder im Ferienhaus: Schmuck & Co.
sind im Tresor am sichersten. Der größte Feind listiger Diebe sind aufmerksame
Nachbarn. Wenn möglich sollten diese gebeten werden, den Briefkasten zu
entleeren. Für den Fall der Fälle ist auch der Austausch der Telefonnummern
sinnvoll, damit der Nachbar sofort Alarm schlagen kann. "Wenn im Zweitwohnsitz
ein Anrufbeantworter installiert ist, sollten darauf nie Informationen über den
derzeitigen Aufenthaltsort und die geplante Rückkehr zu hören sein", rät
Noll.
Der richtige Schutz für den Zweitwohnsitz
Elektronische und
mechanische Sicherungsmaßnahmen schützen am effektivsten vor ungewolltem
Besuch. Untersuchungen haben ergeben, dass sich rund drei Viertel der Täter
bereits von einer gut erkennbaren Einbruchmeldeanlage abschrecken lassen. Am
meisten wird die stille Alarmierung gefürchtet, bei der Langfinger nicht sicher
sein können, ob sie ausgelöst wurde oder nicht. "Wenn im Zweitwohnsitz eine
Alarmanlage installiert wird, muss man sich vorher aber auch darüber Gedanken
machen, wie die Alarmierung erfolgen soll. Gerade bei abgelegenen
Feriendomizilen ist die Frage, wer überhaupt reagieren kann, nicht ganz
einfach", gibt Noll zu bedenken. "Wer ist in der Nähe, wer kann und will etwas
ausrichten: die Polizei, ein Wachdienst, der nächstgelegene Nachbar?" Deswegen
empfiehlt es sich auf jeden Fall, auch auf mechanischem Weg für Sicherheit zu
sorgen. Im Erdgeschoss und Keller müssen Türen und Fenster besonders gesichert
werden. Geprüfte einbruchhemmende Fensterbeschläge in Verbindung mit
absperrbaren Fenstergriffen, in die Hauswand eingelassene Fenstergitter, richtig
eingebaute Rollläden und nach ÖNORM B5338 ausgeführte Sicherheitstüren machen
Einbrechern das Leben ziemlich schwer. "Wichtig ist ein ganzheitliches Konzept,
denn die einbruchsicherste Eingangstür hilft nichts, wenn die Terrassen- oder
Kellertür ungesichert bleiben", warnt Noll. "Deswegen sollte man sich immer von
einem Profi beraten lassen, der die richtige Lösung in puncto Preis, Leistung
und Durchführbarkeit ausarbeitet."
Weitere Infos, wie Sie sich und Ihr Hab und Gut schützen können, finden Sie hier:
- Schutz vor Einbrechern in der Urlaubszeit
- Sicherheitstipps für den Türbereich
- Sicherheitstüren
- Wachhunde - Alarmanlage auf vier Pfoten
- Nicht bei mir - Initiative für aktiven Einbruchschutz