TSH-Test bei Müdigkeit oder Leistungsabfall sinnvoll
Fehlfunktion der Schilddrüse könnte der Grund sein
16.09.2005
Müdigkeit, Leistungsabfall oder
Konzentrationsschwäche - nach einer aktuellen Umfrage des
Meinungsforschungsinstitutes Emnid führen über 90 Prozent der
befragten Hausärzte und Internisten bei Patienten mit diesen
Beschwerden einen so genannten TSH-Test durch. Mit dieser
Blutuntersuchung lassen sich bereits leichte Fehlfunktionen der
Schilddrüse erkennen. Denn für die oft als unabwendbar hingenommenen
Stress- oder Alterserscheinungen kann auch eine Unterfunktion dieses
kleinen Organs verantwortlich sein. In diesem Fall sind die
Beschwerden durch einen Ausgleich der fehlenden Schilddrüsenhormone leicht zu beheben.
Das Steuerhormon TSH reguliert die Bildung der Schilddrüsenhormone
und ihre Ausschüttung. Bei normaler Schilddrüsenfunktion liegt der
TSH-Wert bei 0,4 bis 4 mU/l. Ein erhöhter Wert deutet auf eine
Unterfunktion hin. 33 Prozent der befragten Ärzte beginnen
dementsprechend ab einem TSH-Wert von 4,0 mU/l eine Behandlung mit
Schilddrüsenhormonen. Dem Körper werden hierbei die Hormone
zugeführt, die er selbst nicht mehr in ausreichender Menge bilden
kann. 21 Prozent der Befragten starten sogar bereits bei einem
TSH-Wert von 2,5 mU/l die Hormonbehandlung. "Das ist darauf
zurückzuführen, dass aktuelle Studienergebnisse eher für eine obere
Grenze des Normbereiches von 2,5 mU/l sprechen," erklärt die
Schilddrüsenexpertin Professor Dr. Petra-Maria Schumm-Draeger.
"Da Schilddrüsenkrankheiten mit zunehmendem Alter gehäuft
auftreten, ist auch ohne konkrete Beschwerden ab einem Alter von 45
Jahren ein TSH-Test sinnvoll," führt die Expertin
weiter aus. Die befragten
Ärzte schätzen, dass durch regelmäßige TSH-Tests bei mehr als 20
Prozent ihrer aktuellen Patienten Schilddrüsenfunktionsstörungen
entdeckt werden könnten.
Quelle: Merck