Neue Rheuma-Behandlung mit Antikörper-Infusion
Bei 60 bis 70 Prozent der Patienten erfolgreich
08.11.2004
Wissenschaftler der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg
haben eine neue Therapie gegen Rheuma entwickelt: Die B-Zell-Depletion. Dabei werden Infusionen mit Antikörpern verabreicht, die bewirken, dass fast alle B-Zellen des Immunsystems
zerstört werden. Die Entzündung geht daraufhin zurück.
Bei Rheuma greift nämlich das Immunsystem den eigenen Körper
an. Bei Arthritis werden überwiegend die Gelenke attackiert, Entzündungen und
Schmerzen sind die Folgen. In der Folge können sich schmerzhafte Rheumaknoten bilden.
Sechs bis acht Wochen nach der Infusionsbehandlung mit den so genannten
anti-CD20-Antikörpern verbessert sich die Krankheit deutlich. Nach Angaben der Wissenschaftler
gehen die Entzündungen zurück und die Schmerzen hören auf.
"Diese Methode schlägt bei 60 bis 70 Prozent der Patienten
an", erklärt Hans-Peter Tony von der Medizinischen Poliklinik, Sprecher
des Rheumazentrums Würzburg/Bad Brückenau. Die Verträglichkeit der Therapie sei
außerdem sehr gut. Bis zu neun Wochen nach der Behandlung bleiben die Patienten
schmerzfrei. Dann lässt die Wirkung nach, die Antikörper müssen erneut
verabreicht werden. Nach Angaben von Tony wurden manche der Patienten bereits
drei Mal hintereinander behandelt. Länger dauernde Erfahrungen gebe es bisher
jedoch nicht.
Der größte Vorteil dieser Therapie ist, dass die Patienten
nicht permanent Medikamente einnehmen müssen. Bei der B-Zell-Depletion gehe es
darum, die Krankheit längerfristig zu kontrollieren, meint Tony. Der Mediziner
sieht auch gute Perspektiven, dass sich diese Wirksamkeit der Behandlung
möglicherweise immer mehr verlängern lässt. Auch eine Kombination mit anderen
Therapien könnte weitere Verbesserungen bringen.
Quelle: pte
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