Bienenstich - Wespenstich
Richtiges Verhalten zur Vorbeugung und im Notfall
Fast 400.000 Menschen reagieren in Österreich allergisch auf Bienen- oder Wespenstiche. Für
diese Personen heißt es jetzt wieder besonders vorsichtig zu sein. Im Vorjahr waren die Christophorus-Notarzthubschrauber ganze 194 Mal nach Insektenstichen im Noteinsatz.
Die meisten Insektenstiche sind harmlos. Schnelle Kühlung
verschafft Linderung und beugt einem weiteren Anschwellen vor. Gefährlich wird
es aber, wenn die Insekten in den Mund oder Hals stechen. Die entstehende
Schwellung kann einem schnell die Luft wegnehmen. Da kann nur der Notarzt
helfen. Bis dieser eingetroffen ist, ist es sinnvoll, Eiswürfel zu lutschen und
die Stichstelle von außen ordentlich zu kühlen. Als Prophylaxe ist es besonders wichtig, bei Nahrungsaufnahme im Freien immer an die potenzielle Gefahr
zu denken - eine Wespe in der Getränkedose oder auf dem Apfel wird sonst
blitzartig zur tödlichen Gefahr.
Etwa 400.000 Österreicher reagieren allergisch auf Bienen- und
Wespenstiche. ÖAMTC-Flugrettungsarzt Helmut Trimmel: "In den Sommermonaten fliegen wir täglich
durchschnittlich zwei "Insekteneinsätze". Vor allem Allergien gegen Wespen und
Bienen sind sehr verbreitet. Sie verursachen aber nur äußerst selten eine
längere Krankheit. Jede Allergie ist eine Überreaktion des Immunsystems auf den
Kontakt mit Fremdstoffen."
Im schlimmsten Fall kann ein Insektenstich zu einem
lebensgefährlichen anaphylaktischen Schock führen, einer sehr schweren
allergischen Reaktion unmittelbar nach dem Stich. Beschwerden wie Schwindel,
Übelkeit, Erbrechen, Frösteln, Kopfschmerzen, Juckreiz, Rötung der Haut oder
Hautausschlag (Nesselsucht) können bereits erste Vorboten sein. Der Übergang
zwischen leichten allergischen Symptomen und einer schweren anaphylaktischen
Reaktion ist fließend. Trimmel: "Symptome des allergischen Schocks sind
Blutdruckabfall, schneller Puls und Atemnot, oft ähnlich einem Asthmaanfall
sowie Benommenheit." In solchen Fällen muss sofort ein Arzt hinzugezogen
werden, der dann Antihistaminika, Kortisonpräparate und gegebenenfalls auch
kreislaufstabilisierende Medikamente und Infusionen verabreichen kann.
Richtiges Verhalten im Falle des Falles
Menschen, die unter einer Insektengiftallergie leiden, sind
noch mehr als andere darum bemüht, einen Bienen- oder Wespenstich zu
verhindern. Richtiges Verhalten hilft dabei:
- Nie nach Bienen oder Wespen schlagen, rasche Bewegungen vermeiden.
- Vorsicht auf Blumenwiesen, in der Nähe von Fallobst und von Papierkörben.
- Im Sommer nicht barfuß gehen.
- Bei der Gartenarbeit lange Ärmel, lange Hosen und einen Hut tragen.
- Vorsicht beim Essen im Freien - Wespen werden durch Süßes, Fleisch oder
Obst angelockt.
Darüber hinaus empfiehlt sich für Insektengift-Allergiker
neben der Desensibilisierung, die Zeit in Anspruch nimmt, auch ein spezielles
Notfallset. Es enthält Kortison-, Adrenalin- und Antihistaminikum-Präparate. Es
ist wichtig, das Set immer bei sich zu tragen, damit man es im Ernstfall gleich
zur Hand hat.
Quelle: ÖAMTC